Umfrage:

Jeder Dritte kennt die Bedeutung des Weißen Sonntags

Knapp jede und jeder Dritte in Deutschland weiß, dass am Weißen Sonntag traditionell Erstkommunion in der katholischen Kirche gefeiert wird. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor, die jetzt in Köln veröffentlicht wurde. Der erste Sonntag nach Ostern ist der Termin, an dem viele Gemeinden die Feier der Erstkommunion für Kinder begehen.

61 Prozent der Befragten gaben an, diese Bedeutung nicht zu kennen. In Westdeutschland ist der Anlass demnach bekannter als im Osten: Während im Westen 35 Prozent die Bedeutung kennen, sind es im Osten nur 17 Prozent. Ein Grund dafür liegt wohl darin, dass der Anteil der Katholiken in Westdeutschland größer ist.

Auch bei den Altersgruppen zeigten sich Unterschiede: Bei den Befragten ab 55 Jahren erklärten 38 Prozent, dass ihnen die Bedeutung bekannt sei - unter jenen zwischen 18 und 24 Jahren waren es 24 Prozent. An der Online-Befragung beteiligten sich laut Angaben 3.678 Erwachsene.

In diesem Jahr fällt der Weiße Sonntag auf den 7. April. Als klassisches Datum für die feierliche Erstkommunion ist er erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt. Der Name leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen.

Der Begriff Kommunion kommt vom lateinischen "communio" für "Gemeinschaft". Bei ihrer ersten heiligen Kommunion dürfen Katholiken - meist im Kindesalter - zum ersten Mal die gewandelte Hostie empfangen. Im Alter von acht oder neun Jahren erklären die Mädchen und Jungen dabei, dass sie an Gott glauben. Bei der Taufe waren die meisten Christen noch zu klein dazu. Vor der Erstkommunion besuchen sie meist einmal in der Woche den Kommunionunterricht. Dort sprechen sie über Jesus und die Kirche und lesen in der Bibel.

Heute feiern viele Gemeinden die Erstkommunion nicht mehr ausschließlich am Weißen Sonntag. Häufig werden dafür auch organisatorische Gründe genannt, insbesondere in Großpfarreien mit mehreren Erstkommunionfeiern in den einzelnen Kirchen.

KNA